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Axel Springer will sich Markenrechte für "Bild Games" sichern

"Fortnite", "Minecraft", "GTA 5", "Fifa 23", "Clash of Clans" oder "League of Legends" - die Welt der Online-Spiele fasziniert eine große und auch zahlungswillige Nutzerschaft. Jetzt will sich Axel Springer die Markenrechte für den Namen "Bild Games" sichern. Was steckt dahinter?

Gregory Lipinski15.11.2022 09:05
Haupteingang des Axel-Springer-Haus in Berlin
Haupteingang des Axel-Springer-Haus in Berlin Axel Springer SE

Um die Markenfamilie "Bild" gibt es derzeit viel Bewegung. So will das Berliner Medienhaus Axel Springer laut Medienberichten das Programm des Bewegtbild-Ablegers der roten Gruppe eindampfen. Betroffen hiervon wäre "Bild Live", bisher Kernstück des Programmangebots. Statt der aufwändigen und teuren Live-Strecke könnten künftig verstärkt Dokus laufen. Zudem macht sich Springer-Vorstandsmitglied Ulrike Handel Gedanken darüber, wie die "Bild" Markenfamilie für künftige Herausforderungen aufgestellt wird. Zusammen mit dem Beraterhaus Boston Consulting Group ist die Managerin dabei, ein Strategiekonzept zu entwickeln. Wie dies aussieht, ist offen. Springer-Vorstandschef Mathias Döpfner machte aber jüngst Andeutungen, wo die Reise hingeht. So könnte die Markenfamilien "Bild" und "Welt" stärker digitalisiert werden.

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Nun hat Axel Springer bei der EUIPO die Markenrechte für den Namen "Bild Games" angemeldet. EUIPO ist das Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum, eine Agentur der Europäischen Union, die für die Eintragung der Unionsmarken und Gemeinschaftsgeschmacksmuster zuständig ist. Wie "MEEDIA" erfuhr, läuft die Anmeldung für den Markennamen seit 14. Juli und ist noch nicht abgeschlossen. "Das EUIPO prüft die Markenanmeldung noch. Das ist aber nicht unüblich, dass wir für die bessere Sichtbarkeit und Kommunikation gegenüber unseren Usern auch digitale Angebote markenmäßig noch einmal klarer fassen und dafür auch Submarken schützen lassen", erklärt ein Sprecher von Springer auf Anfrage von MEEDIA. Nähere Angaben zu dem Vorstoß will der Firmensprecher vorerst aber nicht machen.

Möglich ist, dass Vorstandsmitglied Ulrike Handel den Bereich der "Bild"-Markenfamilie rund um Games ausbaut. Fraglich ist nur, in welche Richtung. Wird das derzeitige Angebot an Online-Spielen ausdehnt? Oder kommen neue kostenpflichtige Spiele hinzu, die zahlungskräftige Nutzer anlocken, um der "Bild"-Markenfamilie mehr Erlöse zu sichern? Dass sich Springer für den Gamesmarkt interessiert, ist nachzuvollziehen, denn für Verlagshäuser sind Online-Spiele ein lukratives Segment. Ein gutes Beispiel ist hier die Applike-Gruppe, die die frühere Gruner +Jahr-Chefin Julia Jäkel aufgebaut hat und bei Bertelsmann jetzt deutlich weiterentwickelt wird. Erst Anfang des Jahres hatte der Gütersloher Medienkonzern verkündet, rund 100 Millionen Euro in das von Jonas Thiemann und Carlo Szelinsky gegründete Start-up zu investieren. Das Unternehmen entwickelt und vermarktet Online-Spiele auf dem Smartphone, hilft aber vor allem App-Herstellern dabei, mobile Anwendungen durch Werbung zu monetarisieren.

Gregory Lipinski

Dieser Text erschien zunächst bei "MEEDIA", das wie GamesMarkt bei Busch Glatz Germany erscheint.

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